Berlin, 18. Mai 2015

Ethik – ein Wettbewerbsfaktor für
Familienunternehmen?

Survival of the Fittest =
Survival of the Honest?

Die Veranstaltung beschäftigte sich unter dem provokanten Motto „Survival of the Fittest = Survival of the Honest?“ mit der Frage, ob das Gute stark mache und Familienunternehmen aufgrund ihrer spezifischen Verfasstheit einen privilegierten Zugang zur Ethik hätten. Wie es der Philosophie des Forum Markentechnik entspricht, diskutierten Experten aus verschiedenen Disziplinen über neue Ansätze der Markenführung. 

Erich Posselt, der Initiator des Forum Markentechnik, konnte als Referenten für die Tafelrunde diesmal Dr. Gerhard Schwarz gewinnen. Der promovierte Philosoph und Diplom-Psychologe wirkt seit vielen Jahren als Organisationsberater, Redner und Forscher. Seine Themenfelder sind dabei u.a. Identitäts- und Kulturentwicklung von und in Organisationen, Innovationsethik sowie Markenethik.

Gerhard Schwarz fühlte sich von dem Veranstaltungsmotto „Ethik als Wettbewerbsfaktor für Familienunternehmen“ konstruktiv herausgefordert. Er verwies auf die der Fragestellung impliziten Stereotype und Bedeutungs- bzw. Perspektivenverengungen. Evolutionistische Konzepte wie Überlebenskampf, Wettbewerb und Selbstbehauptung würden den Zugang zur Ethik ebenso behindern wie ein instrumentalistisches Ethikverständnis, das Ethik als bloßes Mittel zum Zweck verstehe und an nicht-ethischen Erfolgsparametern messe. 

Ethik sei stattdessen „die Haltung und Anstrengung, sich im Denken, Fühlen, Wünschen und Wollen an der Idee des Guten zu orientieren und das Gute aus Einsicht zu tun“. Das Gute sei dabei das wahrhaft Gute, das für alle und alles Gute, welches in einer holistischen Perspektive auch Pflanzen, Tiere und Umwelt umfasse und letztlich die Idee einer guten Welt im Sinne eines sinn- und wertvoll gestalteten Kosmos beinhalte.